Wie funktioniert die Kompressionstherapie?
Das Prinzip der Kompressionstherapie besteht darin, von außen kontrolliert Druck auf das Gewebe und das darin liegende Venensystem auszuüben. Dadurch wird der Durchmesser der Venen verringert. Das wirkt sich dann über mehrere Mechanismen positiv auf die bei fast allen phlebologischen Krankheitsbildern beeinträchtigte Blutzirkulation aus.
Zum einen steigt in den zusammengepressten Venen die Strömungsgeschwindigkeit des Bluts. Das verbessert den Rückfluss zum Herzen und senkt den Blutdruck im Venensystem, der bei einer der häufigsten phlebologischen Erkrankungen – der chronischen venösen Insuffizienz – stark erhöht ist. Dass das Blut schneller fließt, beugt einer Venenthrombose vor und fördert, wenn sich solch ein Blutgerinnsel bereits gebildet hat, dessen Abbau. Zum anderen lässt der verkleinerte Venendurchmesser die Venenklappen wieder besser schließen. Sie verhindern normalerweise ähnlich einem Rückschlagventil, dass das Blut in den Beinvenen rückwärts fließen kann. Bei Krampfadern oder einer chronischen venösen Insuffizienz sind die Venenklappen defekt.
Darüber hinaus bedingt die Kompressionstherapie, dass die Venen mehr Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe aufnehmen können. Wassereinlagerungen (Ödeme) und damit verbundene Schwellungen gehen dadurch zurück. Zudem wirken der verbesserte Abstrom des Bluts und der Druck von außen der Entstehung solcher Ödeme entgegen.